In den letzten Jahren ist Bambusparkett als nachhaltige Alternative zu klassischem Fußboden immer beliebter geworden. Grund dafür sind nicht nur der natürliche Look, die hohe Härte und die Langlebigkeit von Bambusparkett, sondern vor allem auch die ökologischen Vorteile.
Bambusparkett - umweltfreundlich und langlebig
Bambus ist kein Baum, sondern Gras und weist ein immenses Wachstum auf. Der Riesenbambus kann bis zu einem Meter am Tag wachsen und ist offiziell die am schnellsten wachsende Pflanze der Welt. Den meisten Arten, die zu Produkten verarbeitet werden, kann man zwar nicht beim Wachsen zusehen, dennoch ist Bambus bereits innerhalb von nur fünf Jahren erntereif, während Bäume mehrere Jahrzehnte benötigen. Das schnelle Wachstum macht Bambus zu einer nahezu unbegrenzten Ressource, denn beim Ernten stirbt die Pflanze nicht ab, sondern bildet kontinuierlich neue Halme. Diese schnelle Regenerationsfähigkeit verhindert Kahlschlag und schädigt die Umwelt, im Gegensatz zur Holzwirtschaft, nicht.
Darüber hinaus zeigen Studien, dass Bambus mehr CO₂ bindet, bzw. speichert, als viele Baumarten, was einen weiteren Vorteil darstellt. Die CO₂-Bilanz möglichst gering zu halten, trägt dazu bei, die Erderwärmung zu begrenzen, was eine wichtige Rolle beim Thema Klimaschutz spielt. Somit ergeben sich durch die Verwendung von Bambusparkett insgesamt deutliche Umweltvorteile im Gegensatz zu klassischem Holzfußboden.
Herstellung von Bambusparkett
Bambus erreicht bereits nach wenigen Monaten seine Endhöhe, anschließend beginnt die Verholzung der Stämme. Nach etwa fünf Jahren haben sie dann den optimalen Verholzungsgrad erreicht und können geerntet bzw. geschnitten werden. Nach dem Schneiden werden die einzelnen Bambusrohre in Lamellen zerteilt, gekocht, getrocknet und anschließend unter hohem Druck verleimt. Das kann auf zwei unterschiedliche Arten geschehen:
Horizontale Verleimung
Bei dieser Methode werden die Lamellen flachliegend verleimt, wodurch das typische Bambusmuster gut sichtbar ist. Horizontal verleimtes Bambusparkett hat eine eher unstrukturierte Optik, wodurch es besonders lebhaft wirkt.
Vertikale Verleimung
Hier werden kleine Bambusstücke hochkant verleimt, was dem Bambusparkett eine feine Linienstruktur und eine ruhigere Optik verleiht.
Die so gefertigten Bambusstücke können dann zugeschnitten, geschliffen und die Oberfläche bei Bedarf behandelt werden. Typischerweise wird Bambusparkett geölt, gewachst und / oder lackiert. Je nach Behandlung erscheint das Parkett entweder in seiner typischen hellen Farbe, oder aber in einem dunkleren, karamellfarbigen Ton. Letzteres ist dann der Fall, wenn das Material zusätzlich thermisch behandelt wird. Beim Herstellungsprozess von Bambusparkett entstehen Nebenprodukte, etwa die Bambushaut oder Abschnitte, die unter anderem als Biomasse zur Energieerzeugung genutzt werden können. Das verbessert die CO₂-Bilanz zusätzlich, da Biogas fossile Energieträger ersetzt und den CO₂-Ausstoß verringert. Hier gibt es noch weitere Infos zur Herstellung.
Eigenschaften von Bambusparkett
Die Eigenschaften von Bambus haben sehr ähnliche Eigenschaften wie europäische Harthölzer, was ihn prädestiniert für den Möbelbau – oder eben auch für Bambusparkett macht. Aufgrund der Härte, die mit 40 N pro Quadratmillimeter härter als Eichenholz ist, ist Bambusparkett extrem strapazierfähig, druck- und stoßfest und vor allem langlebig. Bei regelmäßiger Pflege hält Bambusparkett in normal frequentierten Räumen mindestens 30 Jahre lang ohne sichtbare Abnutzungserscheinungen.
Wie klassischer Holzfußboden bietet Bambus ein angenehmes Laufgefühl und eine im Gegensatz zu Fliesen oder Stein wohlige Wärme. Im Gegensatz zu klassischen Holzfußböden ist Bambus zudem unempfindlich gegenüber Wasser und ist daher auch für Räume wie Küche oder Badezimmer geeignet. Bambusparkett kann sowohl schwimmend verlegt werden als auch vollflächig verklebt werden. Für Heimwerker mit ein wenig Erfahrung ist es durchaus möglich, Bambusparkett schwimmend zu verlegen, eine vollflächige Verklebung hingegen sollte unbedingt dem Fachmann überlassen werden, da der Untergrund gründlich vorbereitet werden muss, um perfekte Ergebnisse zu erzielen.
Eigenschaften und Vorteile von Bambusparkett im Überblick:
- nachhaltig: Es werden keine Bäume gefällt
- schnelles Wachstum und schnelle Regenerationsfähigkeit
- positive Ökobilanz durch CO₂-Speicherung und schnelles Nachwachsen
- einzigartige Optik
- angenehmes Laufgefühl
- hohe Belastbarkeit und Druckfestigkeit
- strapazierfähig und langlebig
- feuchtigkeitsresistent und pflegeleicht
Fazit
Bambusparkett als natürlicher, schnell wachsender Rohstoff ist in vielerlei Hinsicht eine nachhaltige Alternative zu klassischem Holzfußboden, in erster Linie durch seine CO₂-Bilanz und den positiven Einfluss auf das Klima. Gerade in Zeiten, in denen Nachhaltigkeitsaspekte eine immer größere Rolle spielen, ist es wichtig, die Umweltauswirkungen auch beim Bauen und Renovieren zu berücksichtigen. Wer echten Holzfußboden vermeiden möchte, aber auf natürliche Optik und ein angenehmes Laufgefühl nicht verzichten möchte, für den ist Bambusparkett als Bodenbelag in jedem Fall eine nachhaltige Alternative. Man kann davon ausgehen, dass Bambusparkett auch in den nächsten Jahren nichts von seiner Beliebtheit einbüßen und sich fest als Bodenbelag etablieren wird.